Leistungsfeststellung und Leistungsrückmeldung
in der WELT.RÄUME Montessorischule
Die Montessoripädagogik könnte man als „leistungsorientierte Pädagogik“ beschreiben. Es geht darum, dass Kinder ihre bestmögliche Lernentwicklung zeigen und somit täglich ihr Bestes geben. Der Leistungsbegriff beinhaltet bei Montessori neben der rein intellektuellen Leistung auch Arbeitsverhalten, Sozialverhalten und Persönlichkeitsentwicklung. Dies alles wird im Alltag kontinuierlich beobachtet und gemeinsam mit den Schüler*innen reflektiert.
Neben der kontinuierlichen Beobachtung und der vertieften Reflexion der bisherigen Lernfortschritte werden die schriftlichen Aufzeichnungen sowie die Arbeitsprodukte der praktischen Phasen der Schülerinnen und Schüler zur individuellen Leistungsfeststellung herangezogen. Bei jeder Darbietung eines neuen Sachverhaltes schauen wir in der Kleingruppe mündlich gemeinsam, was die Schülerinnen und Schüler von den vorherigen Inhalten noch erinnern. Hier zeigt sich, inwiefern sie über entsprechendes Vorwissen aus den vorherigen Arbeitsphasen, auf denen das Neue aufbaut, verfügen, welches eine qualifizierte Aussagen zum Leistungsstand ermöglicht.
Montessori Schulen erstellen entsprechend ihrer pädagogischen Grundkonzeption anstelle von Notenzeugnissen differenzierte Informationen zum Lern- und Entwicklungsprozess. Die ausführliche schriftlich niedergelegte Dokumentation der Lernergebnisse der Schülerinnen und Schüler zweimal jährlich informiert über die bearbeiteten Lerninhalte und Lernfortschritte in den einzelnen Kompetenzbereichen und zentralen Kompetenzstufen der Fächer.
Dabei geht es um die Entwicklung des einzelnen Kindes.
Diese Dokumentation und Bewertung der Leistungen bedient sich des Programmes „MIS – Montessori Information System““. Hier werden individuell die Arbeiten und Ergebnisse für jedes einzelne Kind, angebunden an den Kompetenzen und den Arbeitsfeldern des Kerncurriculums, festgehalten. Es werden vier Stufen des Lernens im Sinne von Kompetenzstufen unterschieden und dokumentiert.
Dabei handelt es sich – aufsteigend – um:
1. Die Kenntnisnahme von Sachverhalten durch Darbietungen („Darbietung erhalten“)
2. Erste Auseinandersetzung mit notwendiger Unterstützung („angeleitet weitergearbeitet“)
3. Eigenständige Auseinandersetzung mit dem Inhalt/sich entwickelndes Verstehen des dargebotenen Sachverhalts im Zuge eines differenzierten Arbeitens („selbstständig weitergearbeitet“),
4. Das vertiefende Verstehen durch selbstständiges, problemlösendes und kreatives Arbeiten ( „vertiefend weitergearbeitet“).
Diese Arbeitsweise wird zu Beginn jedes Schuljahres den Eltern und Erziehungsberechtigten vorgestellt und erläutert.
MIS st ein digitales Dokumentationssystem, welches an vielen Montessorischulen erfolgreich eingesetzt wird, um die individuelle Lernentwicklung zu dokumentieren.
Die zu dokumentierenden Inhalte können individuell von jeder Schule hinterlegt werden. In unserem Fall beinhaltet MIS alle Inhalte des internationalen Montessori-Curriculums für 6-12jährige, welches gleichzeitig sämtliche verpflichtenden Lerninhalte der Niedersächsischen Kerncurricula abdeckt. So finden sich neben Arithmetik, Geometrie und Sprache auch die Bereiche Geografie, Biologie, Geschichte, Musik, Englisch, Spanisch, Religion, Kunst und Sport darin wieder.
Mit Hilfe dieses Tools ist es möglich, alle gegebenen Darbietungen, Lernfortschritte und somit den Lernweg jedes einzelnen Kindes individuell zu dokumentieren. So ist es möglich, dass am Ende eines jeden Halbjahres eine differenzierte individuelle nicht bewertende Lerndokumentation generiert werden kann, die einen dezidierten Überblick über den Lern- und Kompetenzerwerb für Eltern möglich macht.